Religion und Fußballwelt – die vierten Klassen schreiben tolle Texte für ihren Klassengottesdienst
Mitte Juni waren die beiden vierten Klassen mit ihrem Klassengottesdienst an der Reihe. An der Marienschule ist es so, dass donnerstags Pater Heribert im Haus ist und der Tag für eine Klassenstufe jeweils mit einem mit einem Gottesdienst beginnt, der im Religionsunterricht mit vorbereitet wurde. Als Religionslehrerin der vierten Klassen hatte ich vorab gewagt, die Kinder anzuregen, Vergleiche aus Fußballwelt und Religionswelt zu wagen. Da unlängst die Entstehung der Evangelien, das Judentum, die Exodus-Geschichte und Pfingsten als Geburtstag der christlichen Kirchen behandelt wurden, hatten die Kinder vielfältige Ansatzpunkte. Staunen sie hier bei einigen Beispielen wie unfassbar einfallsreich sei die Bälle verwandelt haben.
Julius las seinen Text: „Gott ist wie in Trainer. So ist das zum Beispiel in der Israel-und-Ägypten-Geschichte. Da sagt Gott: ‚Komm, Mose, geh wieder nach Ägypten, befreie Israel.‘ Dann, als sie ans Meer kommen, hat Ägypten so etwas wie einen Elfmeter, doch sie verschießen ihn. Danach startet ein Konter und das Gottesteam schießt ein Tor. Damit meine ich, dass der Elfmeter von Gottes Anweisungen gehalten wird. In der Bibel ist das die Stelle, wo sich das Meer spaltet. Das Kontertor ist Israel, dass sie neu ansiedelt.
Anton hat diesen Vergleich: „ Man muss sich das Leben vorstellen wie ein Fußballspiel. Es gibt immer zwei Seiten. Gut und Böse. Der Ball ist die Menschheit.
Zum Beispiel als Jesus am Kreuz gestorben ist, da hat das Böse ein Tor geschossen. Doch das Gute hat nicht aufgegeben. Es hat weiter gemacht und hat sogar ein Gegentor erzielt. Dadurch ist Jesus auferstanden.“
Richarda hatte diesen Gedanken aufgenommen und so gefasst; „Wenn das Böse ein Tor schießt, dann ist es was Schlechtes für die Welt. Wenn aber das Gute ein Tor schießt, dann ist das etwas Tolles für die Welt. Wenn man es mit der Mose-Geschichte vergleicht, dann schießen zuerst die Ägypter ein Tor. Es ist schlecht für die Israeliten. Dann aber hat Gott wie ein Schiedsrichter gewirkt.“
Merle beschäftigt sich mit der Nachfolge der ersten Christen: „Als die Jünger sich an Pfingsten von Gott erzählten kamen immer mehr dazu. Beim Fußball ist es so: Wenn das Team gut spielt, kommen immer mehr Tore und Fans dazu.
Hector nimmt viele Fußballbegriffe und hat auch das eigene Schulleben im Blick: „Für mich ist Gott ein Trainer. Für mich war Jesus der Kapitän. Gott, der Trainer und die Jünger sind die Spieler. Sie sind eine sehr gute Gemeinschaft. Es ist für mich gut, wenn man im Team arbeitet.“
Dank sei Pater Heribert, der wieder einmal in einem Predigtdialog alles zu wertvollen Gedanken zusammenfasst, Gott als unfassbar geduldigen, verzeihenden, aufmunternden Trainer und Gebete als Stärkung. Am Ende des Gottesdienstes segneten alle Anwesenden mit Pater Heribert diejenigen, die bald die Schule verlassen.
Text und Fotos: Anne Baumgart
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