Nun ist es endlich so weit! Wir sind im letzten Jahr vor der Oberstufe und das bedeutet, dass vielleicht einige nach den Abschlussprüfungen der 10. Klasse die Schule verlassen werden. Aus diesem Grund war es natürlich klar, dass wir eine Abschlussfahrt machen wollten.

Also starteten wir am Montag, den 18. September 2017, mit einer Busfahrt zum Tietzowsee unsere Woche. Sie dauerte um die zwei Stunden, weshalb wir schon um zehn Uhr dort ankamen. Unsere begleitenden Lehrer Frau Peter und Herr Weisz holten die Schüssel zu den Bungalows der Ferienanlage Tietzowsee und ließen uns daraufhin entscheiden, wer mit wem in ein Haus wollte. Da wir unsere Zimmer recht schnell bezogen hatten, spielten viele von uns noch bis zum Mittagessen Volleyball auf den Beachvolleyballfeldern. Nach diesem leckeren Mahl besprachen wir mit den Lehrern die Tagesabläufe für die Woche. Bis um 17:30 Uhr konnten wir unsere Freizeit selbst gestalten oder mit Frau Peter spazieren gehen. Beim Volleyball spielte sogar Herr Weisz selbst teilweise mit. Aber wieso denn nur Freizeit bis 17:30 Uhr? Das ist schnell erklärt, schließlich gab es um diese Zeit ja ein leckeres Abendessen mit Würstchen und Brot. Wir mussten uns beeilen, da wir eine Stunde später schon eine Kanufackeltour machten. Anfangs haben es nur wenige Boote geschafft, den Kanadier geschickt zu lenken, um nicht Zick-Zack oder im Kreis zu fahren. Mit der Zeit lief es dann immer besser und auf dem Rückweg bekamen wir sogar Fackeln. Obwohl es ziemlich anstrengend war, hatten alle sehr viel Spaß. Nach der Tour gingen wir kurz in unsere Hütten, holten die gesammelten Stöcke und liefen zum Lagerfeuer. Dort angekommen gab ein Mann jedem Teig für Stockbrote. Erstaunlicherweise brauchten einige doppelt oder dreifach so lange wie andere. Nachdem wir uns noch etwas unterhalten hatte, begaben wir uns in die Häuser, machten uns bettfertig oder redeten noch ein bisschen miteinander.

Am nächsten Morgen gab es schon um 8:30 Uhr Frühstück, wo wir uns alle halb verschlafen versammelten, um erst einmal gemeinsam zu beten. Nach dem Frühstück ging es um 10:00 Uhr los mit der nächsten Kanutour. Einige blieben jedoch aus Krankheitsgründen in den Hütten, sodass wir einen Kanadier weniger hatten. Diesmal fuhren wir eine andere und längere Route. Bevor das Ziel, eine Insel, ach eineinhalb Stunden erreicht wurde, passierten wir noch eine Schleuse. Auf der Insel angekommen legten wir eine Pause ein, während wir unsere aus dem Feriendorf mitgenommenen Lunchpakete aßen. Zurück fuhren wir mit einer neuen Kanuaufteilung. Dies hatte zur Folge, dass der ein oder andere Kanadier teilweise vom begleitenden Motorboot gezogen werden musste. Kurz vor dem Feriendorf stritten sich plötzlich die zwei vordersten Kanadier und begonnen ein Rennen. Aber wie heißt es doch so schön? Wenn zwei sich streiten, freut sich der dritte! Tatsächlich wurden beide von einem dritten Kanadier überholt, welcher auch das Rennen gewann. Als alle angekommen waren, zogen wir die Boote aus dem Wasser und reinigten sie. Die restliche Zeit bis zum Abendessen konnten wir nun selbst gestalten. Nach dem Essen trafen wir uns in gemeinsam im Bungalow der Lehrer, um Werwolf zu spielen. Alle waren von Herrn Weisz‘ Instinkt überrascht, der anscheinend genau wusste, wer zu töten war. So endete auch der zweite Tag.

Der Mittwoch begann ebenfalls mit dem Frühstück um 8:30 Uhr. Und auch an diesem Tag starteten wir um 10:00 Uhr unsere Aktivität. Dieses Mal machten wir eine Fahrradtour. Als alle ihre Räder bekommen hatten, fuhren wir los. Der erste Teil der Strecke fing schon hügelig an. Da viele mit anderen Geschwindigkeiten fuhren, teilte sich die Klasse recht bald auf. Bei der ersten Pause kamen die letzten drei Minuten später an, als die Ersten. So ging es die ganze Strecke auch weiter. Aber dann war es auch noch ausgerechnet eine der hinteren Schülerinnen, die einen Platten bekam. Da Frau Peter ebenfalls hinten fuhr, gab es wenigstens eine Aufsichtsperson.  So konnten wir Herrn Weisz erreichen, der uns dann entgegenkam. Er gab uns sein Fahrrad, nahm selbst das kaputte und joggte hinter uns her. An der Nächsten Hauptstraße riefen wir den Verleiher an, um uns ein neues Fahrrad bringen zu lassen. Herr Weisz blieb dort stehen und wartete auf das Rad und wir anderen fuhren weiter nach Rheinsberg, wo der Rest der Klasse schon wartete. Bei einem Supermarkt schlossen wir die Räder an und liefen dann in kleinen Gruppen durch die Stadt. Obwohl es dort recht viele Cafés gab, traf sich gefühlt die halbe Klasse in einem. Als wir uns zum verabredeten Zeitpunkt wieder trafen, besichtigten wir das schöne Schloss und machten ein noch schöneres Gruppenfoto. Bei der Frage, welchen Weg wir zurückfahren sollten, entschied sich unsere Klasse fast einstimmig dafür, auf jeden Fall den kürzeren zu nehmen. Das taten wir dann auch. Die, die als letztes starteten, hatten den Rest schon nicht mehr im Blick, als sie das Schlossgelände verließen. Da wir auf dem Rückweg keine Pause machten, waren die schnellsten Fahrer ganze 17 Minuten vor den langsamsten beim Feriendorf angekommen. Insgesamt hat diese, wenn auch für einiger sehr anstrengend gewesene, Tour allen viel Saß gemacht. Als Wiedergutmachung wurde zum Abendessen gegrillt. Das sollte aber noch nicht der ganze Tag gewesen sein. Um 20:30 Uhr trafen wir uns nach gemeinsamem Werwolfspielen an der Rezeption, um zu einer Nachtwanderung aufzubrechen. Auf der Straße konnten wir durch die Laternen zwar noch einiges sehen, aber als wir im Wald ankamen, konnten wir unsere Hand vor den Augen nicht mehr sehe. Wir liefen also blind durch den Wald. Dies machte einigen schon viel Angst, was man dadurch bemerkte, dass sie sich immer wieder nach ihren Nachbarn erkundigten. Doch der eigentliche Hauptteil hatte noch gar nicht begonnen. Unsere Leiterin durch den Wald bleib irgendwann stehen. Sie sagte, wir sollen in Zweier- bis Vierergruppen die mit Knicklichtern markierte strecke gehen. In der ersten und in der letzten Gruppe ging ein Lehrer mit. Es war richtig gruselig, da wir immer wieder erschreckt wurden. Auch waren immer wieder verschiedene Gruselpuppen angeleuchtet. Die meisten, und damit sind nicht nur die Schüler gemeint, schrien sich die Kehle aus dem Leib. So waren wir danach auch froh, endlich wieder in unseren Hütten zu sein. Es wurde Abend und es wurde Morgen. Der nächste Tag begann.

 

Nach dem Frühstück trafen wir uns um 10:00 Uhr zu einer Besprechung. Wir stimmten ab, dass wir heute ein Volleyballturnier machen wollten. Zwei Leute erklärten sich dafür bereit, die Teams aufzustellen. Um 10:30 Uhr begannen dann die ersten zwei Spiele. Es waren immer Dreierteams und insgesamt gab es sechs davon. Auch waren alle Spiele, ob gewonnen oder verloren, wirklich spannend und machten jedem Spaß. Selbst wenn man gerade nicht spielte, gab es immerhin noch Tischtennis oder Wikingerschach zur Auswahl. Bis zum Abendessen hatten wir nach dem Turnier noch Freizeit. Um 19:30 Uhr sollte dann eine Disco beginnen. Keiner von uns hatte große Lust dorthin zu gehen, da wir uns den Saal mit zwei achten Klassen teilen mussten. Mit der laufenden Musik konnten wir wenig anfangen und die meisten unserer Musikwünsche wurden nicht gespielt. So kam es, dass viele schon nach kurzer Zeit gingen. Am Ende wurde die Musik zwar besser, jedoch waren nur noch sechs von uns anwesend. Um 22:00 Uhr endete die Disco zusammen mit unserem letzten Tag am Tietzowsee. Am Freitag gab es noch ein letztes Mal dort Frühstück. Bis um 10:00 Uhr hatten wir unsere Koffer gepackt und die Zimmer geräumt. Die Zeit bis zur Ankunft der Busses vertrieben wir uns mit Werwolf. Um den Mittag herum kamen wir an der Schule an und jeder fuhr seinen eigenen Weg nach Hause.

Insgesamt war es eine sehr schöne und spaßige Klassenfahrt. Jeder Tag war aufregend und einem wurde nie langweilig. Zumindest, wenn man den Discoabend weglässt. Deshalb sind wir alle sehr traurig, dass dies unsere letzte Klassenfahrt war. Natürlich freuen wir uns auf den Abschluss der zehnten Klasse, aber diese Fahrt führte uns noch einmal vor Augen, dass die vergangenen Jahre, die wir gemeinsam verbrachten, doch sehr schnell vergingen.

Theresa, Klasse 10a