Die romantische Poesie ist eine progressive Universalpoesie. Ihre Bestimmung ist nicht bloß, alle getrennten Gattungen der Poesie wieder zu vereinigen und die Poesie mit der Philosophie und Rhetorik in Berührung zu setzen. Sie will und soll auch Poesie und Prosa, Genialität und Kritik, Kunstpoesie und Naturpoesie bald mischen, bald verschmelzen, die Poesie lebendig und gesellig und das Leben und die Gesellschaft poetisch machen, den Witz poetisieren und die Formen der Kunst mit gediegnem Bildungsstoff jeder Art anfüllen und sättigen ….
Umfassender hätte man das Programm und den Anspruch der Romantiker nicht formulieren können als es Friedrich Schlegel im 116. Athenäumsfragment umrissen hat. Hätte es den Film schon gegeben, er hätte ihn sicherlich in sein Kompendium integriert.
Im Sinne Schlegels haben die Schüler der 11. Klasse unter Anleitung von Frau Schumann den alten E.T.A. Hoffmann umgeschrieben und einen Film gedreht aus dem Stoff um den seltsamen Wechselbalg Klein Zaches. Doch war der Film nicht das einzige Highlight des Romantikabends, denn die Schüler haben auch viele andere Künste zur Aufführung gebracht oder vorgeführt und auf diese Weise romantisches Lebensgefühl im digitalen Zeitalter wiederentstehen lassen – mit dem Effekt, dass die Romantik gar nicht so alt aussah.
Thomas Rathmann