Bausteine des Förder- und Forderkonzepts

Hintergründe und Ziele

Jedes Kind ist einzigartig und mit seinen Fähigkeiten ein wertvolles Mitglied unserer Schulgemeinschaft. Unser pädagogischer Ansatz basiert auf dem christlichen Menschenbild. Dies bedeutet die Kinder in ihrer Unterschiedlichkeit anzunehmen und ihnen einen erfolgreichen Lernweg entsprechend ihrer Stärken, Neigungen und Schwächen sowie der schulischen Rahmenbedingungen zu ermöglichen.

Auch wir Lehrerinnen und Lehrer bringen neben unseren pädagogisch-didaktischen Kompetenzen individuelle Stärken und Interessen mit, die in unserer Schule Raum finden und mit denen wir andere begeistern können. Damit Kinder ihre eigenen Stärken erkennen, entwickeln und einbringen können, brauchen sie das Gefühl, als Mensch angenommen zu sein und Empathie zu erleben.

Vielfältige methodische, didaktische und schulorganisatorische Bausteine ermöglichen darüber hinaus Kindern persönlichen Lernfortschritt. Grundsätzlich gestaltet sich der Unterricht in einer Vielfalt aus gebundenen und offenen Phasen begleitet von binnendifferenzierten Angeboten. Zudem unterstützt ein phasenweiser Teilungsunterricht in den Fächern Deutsch und Mathematik einen noch genaueren Blick auf die Kinder. Einige Kinder benötigen mehr Zeit, Erläuterungen und mehr Übung in bestimmten Bereichen. Dafür wird im Förderunterricht Raum geschaffen.

Genaue Beobachtungen durch die Lehrer/innen verbunden mit einer einheitlichen, kontinuierlichen Lern- und Leistungsstanderfassung bilden die Grundlage der Rückmeldungen an Kinder und Eltern sowie für die Einschätzung der nächsten Lernschritte. Eine enge vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den Lehrer/innen als Lernbegleiter/innen in der Schule und den Eltern zu Hause unterstützt die individuellen Entwicklungsmöglichkeiten der Kinder.

Mitunter zeigt sich in der Schule, dass Kinder besonderen Unterstützungsbedarf benötigen. Stellen die Fachlehrer/innen in den Fächern Deutsch oder Mathematik Hinweise auf eine bestehende LRS oder Dyskalkulie fest, binden sie zunächst die innerschulischen Lehrkräfte, die als Beauftragte im jeweiligen Bereich tätig sind, in die Lernstandserfassung und Beratung ein. Diese erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Eltern, die zur Abklärung eine genauere Diagnose der Teilleistungsschwäche durch einen Kinderarzt oder eine kinder- und jugendpsychologische Praxis veranlassen.

In der Schule kann nach Feststellung der Teilleistungsschwäche auf Antrag der Eltern eine zusätzliche LRS- oder Rechenförderung stattfinden. Eine weiterhin von Eltern beantragte außerschulische spezifische Förderung durch Lerntherapeuten eines entsprechenden Institutes unterstützt das Kind zusätzlich (s. hierzu auch LRS-Konzept/Konzept zum Umgang mit Rechenschwierigkeiten (noch in Entstehung)).

Neben besonderem Bedarf beim Lesen, Schreiben oder Rechnen Lernen können sich auch Hinweise auf anderen Unterstützungsbedarf im Unterricht ergeben. Das Team der unterrichtenden Lehrer/innen zieht zunächst die Sonderpädagoginnen der Schule hinzu. Diese beobachten, beraten und unterstützen die Lehrkräfte vor Ort sowie die Eltern, die eng eingebunden werden.
Eine umfassende Diagnostik kann auf Antrag der Eltern z. T. in der Schule oder in unabhängigen außerschulischen Praxen erfolgen und Rückschlüsse auf einen konkreten Förderbedarf ermöglichen. Die Sonderpädagogin kann eine Entwicklungsdiagnostik oder bei drohendem Schulversagen eine Intelligenz-Diagnostik, beides mit schriftlichem Einverständnis der Eltern (s. Formblatt), durchführen.

Ergeben sich hieraus fundierte diagnostische Erkenntnisse, kann ein Antrag auf Feststellung eines Förderbedarfs durch die Eltern an das Sonderpädagogische Förder- und Beratungszentrum (SPFZ) des Schulamtes Brandenburg gestellt werden. Die Schule unterstützt und berät die Eltern. Über die Bewilligung des Förderbedarfs entscheidet die Sonderpädagogin des SPFZ in einer Förderausschusssitzung im Namen des staatlichen Schulamtes Brandenburg.
Konkrete innerschulische Fördermaßnahmen werden entsprechend der Förderziele im Kolleg/innen-Team geplant und durchgeführt. Die Förderung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Eltern. Eine außerschulische lerntherapeutische Förderung kann die Lernentwicklung des Kindes unterstützen.

Für alle Förderbedarfe sowie diagnostizierte LRS oder/und Rechenschwäche kann individueller Nachteilsausgleich auf Antrag der Eltern gewährt werden. Ziel ist es hierbei, den Kindern die Motivation am Lernen weiter zu erhalten, Misserfolge zu reduzieren und den Anschluss an die Lerngruppe weitestgehend zu ermöglichen.

Außerschulische lerntherapeutische Förderungen in allen Bereichen (LRS, Rechenschwäche, Förderbedarfe) können auf Antrag der Eltern in bestimmten Fällen durch das Jugendamt/Sozialamt finanziell unterstützt bzw. übernommen werden. Die Schule wird eingebunden, indem sie einen Lernbericht für das Kind erstellt.

 

Bausteine des Förderkonzepts im Überblick:

Im Folgenden werden einzelne Bausteine des Förderkonzeptes, wie es an der KMP je nach personeller Situation realisiert wird, tabellarisch angeführt.

Was?

Bedeutet?

Wann? Wie? Wo?

Binnendifferenzierung

 

 

 

 

Der U wird so gestaltet, dass z. B. unterschiedliche Aufgabenformate, Aufgabenumfänge, Zeitvorgaben, Sozialformen, Unterstützungs-systeme und/oder Teilthemen in jeder Stunde eingesetzt werden.

im Regelunterricht in allen Fächern in unterschiedlichem Maße möglich

 

 

 

Teilungsunterricht

 

 

 

Der Unterricht wird jeweils mit der halben Lerngruppe durchgeführt, so dass die L noch individueller mit den Kindern arbeiten kann.

 

TU findet in den beiden Hauptfächern Deutsch und Mathematik in den verschiedenen Doppeljahrgansstufen in unterschiedlicher Stundenanzahl statt.

Einheitliche Lernstandserfassung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zusätzlich zu den Lernstandserhebungen nach abgeschlossenen Unterrichtseinheiten, wie z. B. LEK oder KA sowie weiteren Formaten führen wir einheitlich in allen Klassen Lernstandserfassungen des Landes Brandenburg durch, die inhaltlich wesentlich umfassender gestaltet sind und einen übergreifenden bzw. allgemeinen Eindruck über den Kompetenzstand der Kinder ermöglichen. Dies erfolgt schulintern und dient den Lehrkräften zur genaueren Steuerung des Unterrichts sowie als Rückmeldung für die Kinder und Eltern.

•  Jeweils zu Beginn des Schuljahres: Ilea 1, 3 (Deutsch und ggf. Mathematik) und 5 (Deutsch und ggf. Mathematik)

•  Vera 3 Deutsch und Mathematik (ca. Mai)

•  Orientierungsarbeiten Kl. 2 und 4 in Deutsch und Mathematik am Ende des Schuljahres

 

 

 

 

 

Zusätzliche Lernstandserfassung bei Hinweisen auf LRS

 

 

Die Hamburger Schreibprobe (HSP) mit online-Auswertung

 

 

•  Die HSP wird durchgeführt und ausgewertet durch die LRS-Beauftragte

•  Sie berät die unterrichtende Deutsch-L sowie die Eltern

Zusätzliche Lernstandserfassung bei Hinweisen auf Rechen-schwierigkeiten

 

Der Meister Cody Mathe-Test mit online-Auswertung

 

 

 

•  Meister Cody-Mathetest wird durchgeführt und ausgewertet durch die Beauftragte L für Rechenschwäche

•  Sie berät die unterrichtende Mathe-L sowie die Eltern

Förderunterricht in den Fächern Deutsch und Mathematik

 

 

 

 

Der Fö-U richtet sich an Kinder, die zusätzliche Unterstützung benötigen. Die Fachlehrerin konzipiert individuelle Förderziele für das Kind. Sie trifft Absprachen mit den Kindern und Eltern.

Fö-U kann klassenübergreifend stattfinden.

Parallel zu, im Anschluss an U oder freitags in der 1. Stunde findet nach Möglichkeit zusätzlicher U in der Kleingruppe in den Fächern Deutsch und Mathematik statt. Der Fö U wird entweder von der Fach-L oder von einer anderen Lehrkraft durchgeführt.

 

LRS

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fö-U-LRS richtet sich an Kinder, die zusätzliche Unterstützung benötigen. Die Fachlehrerin konzipiert mit Unterstützung der beauftragten LRS-L einen individuellen Förderplan für das Kind. Sie trifft Absprachen mit den Kindern und Eltern. Individuelle Förderziele werden regelmäßig evaluiert und modifiziert.

Zudem kann Nachteilsausgleich und ggf. Abweichungen von Maßstäben der Leitungsbewertung und/oder Verbalbeurteilung anstelle von Noten von den Eltern beantragt werden.

•  Im Unterricht sowie Leistungskontrollsituationen.

 

•  Beauftragte L führt mit Kindern in kleinen, klassenübergreifenden Lerngruppen Fö-U parallel zum oder im Anschluss an den U durch.

 

 

 

 

 

Rechenschwäche

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fö-U-Rechenschwäche richtet sich an Kinder, die zusätzliche Unterstützung benötigen. Die Fachlehrerin konzipiert mit Unterstützung der beauftragten L einen individuellen Förderplan für das Kind. Sie trifft Absprachen mit den Kindern und holt das Einverständnis der Eltern ein. Individuelle Förderziele werden regelmäßig evaluiert und modifiziert.

Zudem kann Nachteilsausgleich und/oder Verbalbeurteilung anstelle von Noten von den Eltern beantragt werden.

•  Im Unterricht sowie Leistungskontrollsituationen.

 

•  Beauftragte L führt mit Kindern in kleinen, klassenübergreifenden Lerngruppen Fö-U parallel zum oder im Anschluss an den U durch.

 

 

 

 

DaZ-Förderung

 

 

 

 

 

Zusätzliche individuelle DaZ-Förderung

Doppelsteckung (DS)/Begleitung im Unterricht durch zusätzliche L oder Student/in

Nachteilsausgleich wird nach Klassenkonferenzbeschluss gewährt.

•  Im Unterricht sowie Leistungskontrollsituationen

•  z. B. in sprachlich besonders herausfordernden Unterrichtsfächern, wie Gewi.

 

 

Sonderpädagogische Förderung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sonderpädagogische Förderung wird bei Vorliegen eines vom staatlichen Schulamt attestierten sonderpädagogischen Förderbedarfs (s. o.) von der Klassenlehrerin mit Unterstützung der Sonderpädagogin geplant.

Förderziele richten sich individuell nach dem Kind und werden zwischen den Lehrkräften, dem Kind, den Eltern, der Sonderpädagogin und ggf. der Hortbezugserzieher/in besprochen, vereinbart und regelmäßig evaluiert und modifiziert.

Nachteilsausgleich wird entsprechend den Empfehlungen des Feststellungsbescheides nach Klassenkonferenzbeschluss gewährt.

 

 

•  Förderstunden zum Aufarbeiten von U-Inhalten

•  Doppelsteckung (DS) von L zur zusätzlichen Unterstützung im U.

•  DS zum separaten Arbeiten in der 1:1-Situation z. B. im Anschluss an die Einführung eines neuen Themas

•  Reflektions-Stunden z. B. zur Aufarbeitung im Konfliktfall

•  thematisch gebundene, jahrgangs- und klassenübergreifender Kleingruppen-Förder U

•  spezielle AG-Angebote, z. B. Judo-AG

•  Nächstenliebe-AG

•  Ggf. Musik-AG

•  Sozial-Trainings-Stunden

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bausteine des Forderkonzepts im Überblick:

Wir wollen für alle Kinder ein Lernumfeld gestalten, das ihren Leistungsmöglichkeiten in möglichst vielen Bereichen entspricht. Das bedeutet manchmal, dass Kinder eine zusätzliche Unterstützung erfahren und manchmal, dass Kindern Lernangebote ermöglicht werden, die über das geforderte Maß hinausgehen bzw. ihren Neigungen besonders entsprechen und sie auf Gleichgesinnte anderer Klassen treffen lassen oder wo sie sich mit und an anderen messen können. Dies erfolgt durch ein reiches Angebot an Arbeitsgemeinschaften (AG) und Wettbewerben sowie weiteren Maßnahmen, die für den Überblick unten tabellarisch aufgeführt sind:

 

Was?

Bedeutet?

Wann? Wie? Wo?

AG-Angebote

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Um Kindern an unserer Schule die Möglichkeit zu geben, gemeinsam mit anderen Kindern aus unterschiedlichen Klassenstufen ihren Interessen und Neigungen nachzugehen und sich zudem noch stärker in unserer Schule angenommen zu fühlen und mit ihr zu identifizieren, bieten wir unterschiedliche AGs an, die von Schuljahr zu Schuljahr variieren.

 

 

 

 

 

 

Angebote des Schuljahres 2019/20

• Orchester (3. – 6. Kl.) freitags 1. Stunde

• Jekiss (1. – 4. Kl.) donnerstags 6. und 7. Stunde

•  Chor der 4. – 6. Klasse

•  Tanz-AG, je nach Stundenplan

•  Judo-AG, je nach Stundenplan

•  Volleyball-AG freitags 1. Stunde

•  Kreative Schreibwerkstatt

freitags 1. Stunde

•  Polnisch-AG

•  Nächstenliebe-AG

Wettbewerbe

 

 

 

 

 

 

 

Unterschiedliche Wettbewerbe geben Kindern die Möglichkeit, sich mit anderen auch über die Schulgrenzen hinaus zu messen. Sie bieten Motivation und Ansporn sowie Erfolg und Anerkennung.

 

 

 

•  Mathematik Olympiade

•  Känguru-Wettbewerb (Mathematik)

•  Vorlesewettbewerbe (innerschulisch und außerschulisch)

•  Verschiedene Sportwettkämpfe über das Schuljahr

•  Zukünftig: Kunstwettbewerbe

Drehtürmodell

 

 

 

 

 

 

Kinder mit besonderer Begabung im Fach Mathematik erhalten ggf. die Möglichkeit am Mathematikunterricht der höheren Klassenstufe teilzunehmen. Der aus schulorganisatorischen Gründen versäumte Unterrichtsstoff in anderen Fächern muss eigenständig nachgeholt werden.

Je nach organisatorischer Möglichkeit nehmen die Kinder an einigen oder allen Stunden des klassenstufenhöheren Mathematikunterrichts teil.

 

 

 

Überspringen einer Klasse

 

Bei ausgezeichneten Leistungen in allen oder vielen Fächern besteht die Möglichkeit, eine Klassenstufe zu überspringen.

In allen Klassenstufen möglich.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Evaluation

Die Wirksamkeit der ergriffenen Maßnahmen wird regelmäßig überprüft und angepasst. Zudem entwickeln sich die Gesellschaft, die Kinder, die Schullandschaft mit ihren Vorgaben stets weiter. Das bedeutet, dass ein Förderkonzept sich im stetigen Wandel befindet und immer nur einen Status Quo einer vorübergehenden Phase der Schule darstellt.

Stand 31.12.2019 (D.S.)