Fortschreibung 2019 und 2020

  1. Vorüberlegungen
  2. Medienpädagogische Ziele der KMP
  3. Medienausstattung in der KMP
  4. Medienkompetenz der Lehrkräfte
  5. Perspektiven
  6. Schlussbemerkung

 

  1. Vorüberlegungen

„Kinder und Jugendliche leben in einer durch Medien wesentlich mitbestimmten Welt, wobei der Einfluss von Medien in allen Lebensbereichen weiter zunehmen wird. Diese Entwicklung stellt die Informationsgesellschaft und das Bildungssystem vor immer neue Herausforderungen. Medien dienen der Verbreitung von Informationen, Inhalten und Botschaften durch Sprache, Text, Töne, Bilder und Bewegtbilder, unterstützen Kommunikations- und Verständigungsprozesse und erweitern die individuellen Ausdrucksmöglichkeiten des Menschen. Zugleich werden durch Medien auch Werte, Normen, Orientierungen und Weltanschauungen vermittelt.

Der im Basiscurriculum Medienbildung verwendete Medienbegriff schließt alle Medienarten von analog (z. B. Buch, Zeitung, Radio, Film) bis digital (z. B. Internet, soziale Netzwerke, Smartphones, Tablets und Computerspiele) ausdrücklich ein. Entsprechend dem Basiscurri- culum Sprachbildung wird ein erweiterter Textbegriff verwendet, der neben Literatur, Sach- und Gebrauchstexten prinzipiell auch dynamische Textsorten wie z. B. Film und animierte Grafiken einschließt.

Schulische Medienbildung versteht sich über alle Schulstufen hinweg als ein dauerhafter, pädagogisch strukturierter und begleiteter Prozess des kreativen Umgangs sowie der kon- struktiven und kritischen Auseinandersetzung mit der von verschiedenen Interessen gepräg- ten Medienwelt, ihren sich stetig verändernden Medientechnologien und -inhalten in allen Medienarten sowie der Reflexion des eigenen Mediengebrauchs. Dieser Dynamik muss auch das Lehren und Lernen (auch mit digitalen Medien) Rechnung tragen. Dabei kommt der Entwicklung eines Problembewusstseins in Bezug auf Informationssicherheit und insbeson- dere auf das Recht des Einzelnen, selbst über die Preisgabe und Verwendung seiner perso- nenbezogenen Daten zu bestimmen, eine hohe Bedeutung zu

Medienbildung knüpft ausdrücklich an die Alltagserfahrungen der Schülerinnen und Schüler an. Medienbildung eröffnet zahlreiche Gelegenheiten vielfältiger individueller und kollektiver Kompetenzentwicklung. Sie ist unverzichtbarer Bestandteil der Berufsorientierung, essenzielle Voraussetzung für Ausbildungs- und Studierfähigkeit und Grundlage lebenslangen Lernens in einer demokratischen Gesellschaft. Medienbildung ist eine bedeutsame Bildungs- und Erziehungsaufgabe, die in enger Zusammenarbeit mit dem Elternhaus bewältigt werden sollte und dabei auch die konsequente Umsetzung des Jugendmedienschutzes im Interesse der Kinder und Jugendlichen mit einbezieht.“ (RLP BRB Teil B, S. 13)

Medien dienen grundsätzlich der Vermittlung von Informationen, setzen Kommunikationsprozesse in Gang und fördern Einstellungen und Haltungen, wobei sich zwischen „klassischen“ und „neuen“ Medien unterscheiden lässt. Zu den klassischen Medien, die an unserer Schule didaktisch vielfältig eingesetzt werden, gehören vor allem Bücher, Hefte, Arbeitsblätter, Zeitungen, Zeitschriften, Filme, Hörspiele sowie darstellende Medien, wie Bilder, Plakate, Karten, Workshops und Theater.

In ihrem Alltag sind die Schüler darüber hinaus von einer Vielzahl „neuer“ Medien, wie Handy, Tablet, Computer umgeben, die eine Fülle an Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten bieten. Nach der Einführung der neuen Rahmenlehrpläne für die Jahrgansstufen 1 bis 10 im Schuljahr 2017/18 ist der Einsatz neuer Technologien und Informationsmedien in der Grundschule notwendig und unerlässlich.

  1. Medienpädagogische Ziele der KMP

Grundlegendes Ziel der Medienbildung an der Katholischen Marienschule Potsdam ist zum einen, den Schülerinnen und Schülern Kompetenzen für eine sachgerechte und kreative Nutzung unterschiedlicher Medien zu vermitteln, Medien für den eigenen Lernprozess zu nutzen, selbsttätig problemorientiert mit ihnen zu arbeiten, aber auch eine kritisch reflektierende Sichtweise einnehmen zu können.

Zudem gilt es, einen verantwortungsbewussten Umgang - gerade mit neuen Medien, Quellen und sozialen Netzwerken - zu entwickeln, denn für die digital natives findet soziales Miteinander mit zunehmendem Alter verstärkt in digitalen Räumen statt. Hierbei ergeben sich neue Herausforderungen und Gefahren. Virtuelles Mobbing, Datenschutz, Schutz der eigenen Persönlichkeitsrechte, virtuelle Identität sind Themen, die im Unterricht problematisiert werden müssen.

Gerade in einer Wissens- und Informationsgesellschaft sind Kompetenzen im Bereich Medien und Mediennutzung entscheidend und grundlegendes Rüstzeug für ein selbstbestimmtes Leben und Erfolg in der Berufswelt. Der Umgang mit neuen Informationsmedien in allen Fächern der Grundschule leistet somit einen Beitrag zur Vorbereitung auf die Anforderungen der Lebenswelt, schafft Grundlagen für die Arbeit in den weiterführenden Schulen und sensibilisiert die Schüler für Gefahren, die mit neuen Technologien und Informationsmedien einhergehen.

  1. Medienausstattung in der KMP

Neben den „klassischen“ Medien wie Büchern, Heften, Wandkarten und Arbeitsblättern und einer Whiteboard-Tafel, befindet sich in jedem Klassenraum ein CD-Spieler. Damit können Hörbücher, Lieder oder Dialoge mit Hörauftrag oder zum Genuss in allen Fächern vermittelt werden. Gerade in unserer stark visualisierten Mediengesellschaft, ist die Schulung von auditiven Fertigkeiten erforderlich. Das Anregen von Phantasie und der Ausbau des Wortschatzes sind hierbei besonders hervorzuheben.

Auch Overheadprojektoren dienen im Unterricht als didaktische Unterstützung. Visualisierung durch Konkretisierung ist hierbei das dahinterliegende Prinzip. Tabellen, Grafiken, Texte, oder ähnliches können gemeinsam erarbeitet, präsentiert oder gefestigt werden.
Eine technische Erweiterung sind zwei mobile Beamer und zwei fest installierte (interaktive) Beamer, letztere in den Kunst- und NAWI-Fachräumen. Sie werden eingesetzt für die Präsentation von Videos, Powerpoint-Präsentationen, farbigen Bildgalerien oder ähnlichem zur visuellen Unterstützung.

Um einen medien- und handlungsorientierten Unterricht zu gewährleisten, können den Schülern ungefähr 60 Laptops zur Verfügung gestellt werden. An ihnen kann z. B. zur Informationsbeschaffung im Internet recherchiert (Bsp.: blindekuh.de) oder das Textverabeitungssystem (MS-Office) genutzt werden, um beispielsweise  Referate, Steckbriefe, Plakate oder ähnliches zu erarbeiten oder in der Literatur-AG eigene Texte zu verfassen. Allerdings reicht die Datenverbindung nicht aus, um alle Schüler einer Klasse zeitgleich im Internet recherchieren zu lassen.

Im Lehrerzimmer befinden sich feste Computerplätze und Drucker für die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts, für Recherche- und Kommunikationszwecke.
Im Foyer und im Lehrerzimmer geben fest installierte Bildschirme einen Überblick über die aktuelle Vertretungssituation am Gymnasium.

Die Mensa ist mit einen Sound- und Lichtsystem ausgestattet und wird multifunktional als Aula für Eltern- und Vortragsabende oder Einschulungsveranstaltungen, für Konferenzen, Ausstellungen und Feste genutzt. Zur Dokumentation des schulischen Lebens und für die Außendarstellung auf der schuleigenen Homepage verfügt die KMP über eine Systemkamera und eine Videokamera. Auch in der Turnhalle ist ein festes Sound- und Lichtsystem eingebaut, das es den Lehrkräften ermöglicht, mobile Endgeräte anzuschließen und so beispielsweise Musik für Tanzchoreographien abzuspielen oder ein Mikrofon zu benutzen. Darüber hinaus gibt es im Sportbereich ein mobiles Fernsehgerät mit DVD-Abspielgerät zur Wiedergabe von Filmen zu Bewegungsabläufen, etc.

  1. Medienkompetenz der Lehrkräfte

Die Medienkompetenz der Lehrer bildet die Grundlage für die Entwicklung derselben bei den Schülern. Die meisten Lehrer nutzen Computer als technisches Handwerkszeug für vielfältige Tätigkeiten, z.B.  für Internet-Recherchen, Textverarbeitung, die Erstellung von Arbeitsmitteln, das Erstellen von Zeugnissen, den Umgang mit der Lernplattform „Schulerzbistum“, den Umgang mit der Verwaltungsplattform weBBschule sowie zur Emailkommunikation und für weitere Möglichkeiten der Unterhaltung, Bilderstellung und Kommunikation.

Angebote des Schulträgers zur Mediennutzung im Unterricht (z.B. „Mediennutzung ohne Medien“ oder „Mediennutzung im Sportunterricht“ können wahrgenommen werden). Seit diesem Schuljahr gibt es mehrere Kolleginnen und Kollegen an der KMP, die über umfassende  Kompetenzen der Unterrichtsgestaltung mit Active Panels verfügen und auf diese Möglichkeit der unterrichtlichen Arbeit momentan mangels Ausstattung verzichten müssen.

Auf Initiative des Schulträgers gehört die KMP zur zweiten Runde der Pilot-Schulen, die die neue Lernplattform schulerzbistum.de erprobt. In der Grundschule sind ausschließlich die Kolleginnen und Kollegen sowie Sekretariat und Hausmeister eingebunden, da die neuen Mailadressen über diesen Server erstellt und organisiert werden. Im Gymnasium sind seit diesem Halbjahr auch die Schülerinnen und Schüler beteiligt. Gemeinsam werden Erfahrungen der Nutzung und des Ausbaus von Kommunikationsmöglichkeiten gesammelt. Zwei durch den Träger geschulte Administratorinnen fungieren als kompetente Ansprechpartnerin für die Fragen des Kollegiums und betreuen das System.

Darüber hinaus gibt es eine Medienbeauftragte an der Grundschule, die die Entwicklung und Fortschreibung des Medienkonzeptes der KMP mitgestaltet.

  1. Erfahrungen und Perspektiven

Perspektivisch gestaltet die KMP weiterhin den Weg ins digitale Zeitalter und stellt sich den Herausforderungen der veränderten Lebens- und Arbeitswirklichkeit. Die bereits vorhandene Kompetenz des Kollegiums wird erhalten, genutzt und ausgebaut.

Im Januar 2019 Januar fanden zwei Basisschulungen an zwei interaktiven whiteboard-Versionen mit anschließender dreiwöchiger Erprobungsphase für alle Kolleginnen und Kollegen statt. Aufgrund der Zeitknappheit und der ungünstigen Installation in zwei voll genutzten Klassenräumen konnten  nicht alle Kolleginnen und Kollegen beide Geräte einmal nutzen, doch verliefen die Erfahrungen der Probanden nach anfänglichen Unklarheiten durchweg positiv. Im kollegialen Austausch wurden Vor- und Nachteile der Varianten diskutiert. Einstimmig fiel danach der Beschluss des Kollegiums für die sukzessive Anschaffung  von Promethean Boards für alle Klassenräumen ab der dritten Klassenstufe sowie für den Musikraum und in der Folge für die Kunst- und Nawiräume aus. Ob eine Erweiterung auch für die Klassenstufen 1 und 2 erfolgen soll, wird auf Grundlage der gesammelten Erfahrungen und Auswertung entschieden.

Perspektivisch ist die Fortführung des Einsatzes von Promethean Boards im Gymnasium sowie eine gute inhaltliche Zusammenarbeit und Ausrichtung des schulinternen Rahmenplans eingeplant, da viele Schülerinnen und Schüler der Grundschule auf das hauseigene Gymnasium wechseln.

Im Schuljahr 2019/20 ist die Installation eines Gerätes möglichst frühzeitig in einem Klassenraum geplant, der als Teilungsraum zeitlich gut zugänglich ist und allen Kolleginnen und Kollegen mittels einer Stundenübersicht zum Eintragen, eine Nutzung erlaubt.

Zeitnah sollen zwei weitere Geräte in Klassen bei Kollegen eingerichtet werden, die über gute Kenntnisse der Nutzung verfügen und als Multiplikatoren noch unerfahrenere Kolleginnen und Kollegen unterstützen können. Beide Kollegen haben die Bereitschaft signalisiert, interne Schulungen für das Kollegium durchzuführen, Hospitationen in ihrem Unterricht zu ermöglichen und bei Fragen ansprechbar zu sein.

Zudem ermöglichen drei Active Panels eine gute Einsatz- und Erprobungsmöglichkeit für Kolleginnen und Kollegen in vielen Klassenstufen und Unterrichtsfächern. Eine häufige kurze Inputphase mit anregenden best practice-Beispielen zu Beginn der Teambesprechungen des Kollegiums unterstützt die Einführungsphase der neuen Technik, baut Hemmungen ab und schürt die Motivation, sich selber auszuprobieren.

Zu Beginn des Schuljahres 2020/21 wurden drei weitere Promethean Panels in den Klassenräumen der 5. und 6. Klassen eingebaut und werden zunehmend in den Unterricht aller Fächer eingebunden. Zudem bieten sie weiteren Fach-LehrerInnen anderer Klassenstufen die Möglichkeit, stundenweise Unterrichtsvorhaben am Promethean Panel durchzuführen, solange sich die jeweilige Klasse in einem Fachraum aufhält (z. B. Sporthalle, Nawi-Raum, …). Das Erproben von Unterrichtsreihen zur Medienbildung (wie z. B. Kompetenzen im Bereich der Internet-Recherche im Sachunterricht der 4. Klasse), die sukzessive in das schulinterne Curriculum übernommen werden, ist auf diese Weise möglich.

Auch für den Musikfachbereich haben sich im Verlauf der kurzen Basisschulung und den anschließenden Probewochen sehr vielfältige attraktive Unterrichtsmöglichkeiten gezeigt. Deshalb ist die Ausstattung des Musikfachraumes der Grundschule mit einem promethean whiteboard ebenfalls mit hoher Priorität eingestuft.

Durch die Möglichkeit, an mehreren Geräten über einen längeren Zeitraum kontinuierlich den Unterrichtseinsatz der interaktiven whiteboard-Technik voranzutreiben, lässt sich zudem die Bedarfslage für die Entwicklung eines Fortbildungskonzeptes spezifischer einschätzen. Ziel ist es, die vielfältigen didaktischen Möglichkeiten fachspezifisch in den Unterricht der Klassenstufen 3-6 zu integrieren.

Parallel dazu lässt sich auch die Implementierung der Medienbildung in allen Fächern klassenstufenspezifisch zunächst exemplarisch erproben und in der Folge anhand der Erfahrungen schrittweise kreativ ausbauen (s. 6. Einbindung in den schulinternen Rahmenplan). Das Lernen über sowie mit neuen Medien soll die Medienkompetenz der Schüler in den im Rahmenlehrplan ausgewiesenen Kompetenzbereichen: Informieren, Kommunizieren, Präsentieren, Produzieren, Reflektieren und Analysieren fördern. Die Medienbildung wird klassenstufen- und fächerspezifisch im schulinternen Curriculum anhand konkreter Unterrichtsvorhaben, von AG-Angeboten sowie außerschulischen Kooperationen verankert und realisiert. Einen wichtigen Schwerpunkt wird die sinnvolle und verantwortungsbewusste Nutzung der neuen Medien als Werkzeug, Informationsquelle, Kommunikationsmedium sowie „Genussmittel“ in der Schule sowie im privaten Bereich bilden. Zu einem kompetenten Umgang gehört es, Chancen und Risiken realistisch einzuschätzen. Am Ende der Grundschulzeit sollen die auf Niveaustufe D des Rahmenlehrplans ausgewiesenen Standards erreicht werden (vgl. RLP Teil B, S. 15-22).

In diesem Zusammenhang wird die Sichtung, Anschaffung und Nutzung von Lernsoftware, die ggf. auf den vorhandenen Laptops im Unterricht genutzt oder als weitere Lern- und Übungsmöglichkeit im Förderunterricht eingesetzt werden kann, eine Rolle spielen. Perspektivisch gibt es Überlegungen, an der Grundschule der KMP Tablets anzuschaffen, die eine wesentliche einfachere Handhabung im Unterricht ermöglichen und vielseitige Einsatzmöglichkeiten bieten.

Die Entwicklung eines Verhaltenskodexes im Umgang mit Datensammlungen sowie der Einsatz einer geeigneten Mobile-Device-Management-Software/-Lösung für die Schulgemeinschaft stellt einen weiteren Punkt des Ausbaus medialer Perspektiven dar.

  1. Schlussbemerkung

Als besonders herausfordernd stellt sich für die Institution Schule die zügige Weiterentwicklung der medialen technischen Möglichkeiten dar, die eine regelmäßige Evaluation festgeschriebener Inhalte des schulinternen Rahmenplans notwendig macht. Die Entwicklung entsprechender Instrumente stellt eine weitere Aufgabe dar.

Das langfristige Ziel ist die Stärkung von Kompetenzen im Umgang mit Medien und in deren aktiver Nutzung. Dieser Kompetenzerwerb basiert auf praktischen Erfahrungen und Kenntnissen gekoppelt an die Erkenntnis und das Wissen wie und wann Medien für eigene Anliegen, Fragen und soziale Interaktionen genutzt werden können.
Die Institution Schule befindet sich dabei im stetigen Prozess. Um die Bildungs- und Erziehungsaufgabe erfüllen zu können, braucht es einerseits das Wissen und Können der Lehrkräfte, andererseits muss die Schule adäquat mit hochwertigen und funktionsfähigen technischen Geräten ausgestattet werden.        
(Stand: 21.10.2020 Ad./D.S.)