Das erste Jahr in der Marienschule ist fast geschafft und die Kinder der Klasse 1b denken darüber nach, wie sie es erlebt haben. Was ist uns besonders im Gedächtnis geblieben? Was hast du vielleicht am Anfang befürchtet? Worauf hattest du dich gefreut? Wie ist es für dich jetzt, ein Schulkind zu sein? Zunächst im Gespräch und dann schriftlich, zieht jedes Kind Bilanz. „Ich fand das toll mit der Einschulung“, da sind sich viele Kinder gleich einig. Vor allem die Schultüten waren ein begehrtes Highlight. Schade eigentlich, dass es die nicht jedes Schuljahr gibt.

Auch die verschiedenen Fächer werden bewusst eingeschätzt: „Ich finde mate schön weil man da so rechin mus“ finden einige, doch Sport und Kunst sind die eindeutigen Favoriten („… meine liblingxstunden sind Sport und Kunst“), was zum Teil auch begründet wird: „Ich mag Sport weil man immer neue Spile lernd“ oder: „Ich fand es gut Ball unter die Leine zu spilen in der turnhalle.“ und: „als wir trausen 50 metalauf gemacht haben“. Doch werden auch überraschende Einschätzungen geäußert, wie: „Ich fande tol di ersten Hausofgaben“ und „Ich fande toll das Ich einen Hefter bekomen habe und der Hefter war fon religion.“

Neben dem regulären Unterricht nehmen wir verschiedene Höhepunkte des Jahres in den Blick, die einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen haben: „Ich fande fasching tol.“ stellen mehrere Kinder einhellig fest. Mehrfach wird auch: „Ich fande den sponsorenlauf tol.“ benannt, der ja leider zunächst buchstäblich ins Wasser fiel und den wir im Sportunterricht nachholten, was dazu führte, dass einige Kinder ohne Unterlass Runde um Runde in der Halle drehten, um die magische Zahl 100 zu knacken. Doch nach 86 Runden war auch für die Allerfittesten die Laufzeit beendet.

Auch die Wandertage zusammen mit der 1a, die bewusst durchgeführt wurden, um von Anfang an ein Zusammengehörigkeitsgefühl des Jahrgangs zu stärken, sind gut angekommen. „Wo wir mit der 1a in walt gegangen sint“ und „Ich fand den aus fluk zu dem Babezberger Pak gut“ wurden mehrfach genannt. Doch ganz besonders gut hat vielen Kindern der gemeinsame Besuch im Hans-Otto-Theater zum Weihnachtsmärchen: Kalif Storch gefallen. („Ich fande toll das wir das Tehater“ „als wir in Kalif Storch wann an Weinachten“.)

Im Januar unternahmen wir passend zum Thema: „Nutztier“ eine Exkursion zur Grünen Woche zum fernen Messegelände in Berlin. Die zunächst bei einigen Kindern bestehenden Ängste vor der langen S-Bahnfahrt verflüchtigten sich alsbald und wurden von vielen gemeinsamen Situationen und den neuen Erkenntnissen über Schafe, Schweine und Rinder sowie riesige Landwirtschaftmaschinen überlagert. Wissenswertes über „Wildtiere“ erfuhren wir bei einem Besuch im Potsdamer Naturkundemuseum im April.

Im Mai besuchten wir das Gästeschloss die Neuen Kammern im Park Sanssouci und waren von all der goldenen Pracht sehr beeindruckt, was die Kinder im Kunstunterricht bei der Gestaltung eigener Schlossbilder mit Goldpapierdetails gleich umsetzten. („Ich fand es tol in sansouci“.)

Doch auch wenn das Fach Deutsch in der Einschätzung der Kinder eine eher untergeordnete Rolle spielt, freut sich die Deutschlehrerin über die im Laufe des Jahres erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten der Kinder, die nahezu alle eine lautgetreue Schreibweise beherrschen unter Berücksichtigung möglichst sämtlicher Buchstaben und Buchstabenverbindungen. Zunehmend bemühen sich die Kinder auch in ihren eigenen Texten Phänomene wie die Groß- und Kleinschreibung, Konsonantendoppelungen oder den Punkt am Satzende zu verwenden. In diesem Sinne kann ich mich den guten Ratschlägen der Kinder für die kommenden ersten Klassen nur anschließen: „Ich wünsch dir fil schpas und fil glök in Der schule“ „ … und schön lernen.“

Daniela Schultz für die Klasse 1b